die Schilder wünscht allen einen Happy Pride Month 2024.

Pride, was ist das und wo kommt das eigentlich her?
Den Begriff hat inzwischen sicher jeder schon einmal gehört, ist es doch ein wiederkehrendes Ereignis in jedem Juni. Sicher hängt es auch vielen an den Ohren raus, wenn im Juni plötzlich wieder an jeder Straßenecke Regenbogenflaggen zu finden sind und die Straßen voller Paraden und Festen der LGBTQIA+ Community sind. Und natürlich denkt man schnell, dass Sie sich selbst feiern die nur Ihre Vorlieben in Szenen setzen wollen. Doch das ist falsch. Pride hat eine reiche Geschichte und steht für viele Dinge, heute noch mehr als in der Vergangenheit.

Schauen wir uns zunächst die heutige Bedeutung des Pride-Months an. Das Wort Pride kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt: Stolz.
Doch worauf genau soll man stolz sein? Das ist eine der Fragen, die sich leicht beantworten lassen: Auf sich selbst, und alles was man ist.

Ein jeder von uns wird in diese Welt geboren und damit endet auch schon die Gemeinsamkeit. Jeder von uns wird in andere Lebensumstände geboren, hat andere Eltern, muss Schicksale ertragen die anderen erspart bleiben und die Liste lässt sich immer weiter fortführen. Doch beim Pride geht es um mehr, denn jeder Mensch liebt auch anders. Wir leben in Deutschland und haben damit das Glück in einem Land zu leben, dass in weiten Teilen der LGBTQIA+ Community positiv zugetan ist, doch andere Menschen haben nicht dieses Glück. Noch immer gibt es zahlreiche Menschen die Ihre Liebe im Verborgenen zum Ausdruck bringen müssen, da sie sonst verstoßen, verfolgt oder sogar getötet werden. Eine zärtliche Geste zwischen zwei Männern mag in Deutschland normal sein, in anderen Ländern kann es aber den Tod bedeuten. Niemand soll sich verstecken oder einschränken müssen, wenn es um die Liebe geht. Und genau darum geht es beim Pride-Month, es ist ein Fest der Liebe und Akzeptanz. Jeder von uns ist gut so wie er ist und jeder soll das Recht haben so sein zu dürfen wie er gerne sein möchte.

Aber wieso ist der Monat Juni für die LGBTQIA+ Community dabei so wichtig?
Um das erklären zu können müssen wir auf den Ursprung des Pride-Months blicken. Den sogenannten „Stonewall-Unruhen“. Während der 1960-er Jahre kam es in Amerika besonders häufig zu Übergriffen und gewaltsamen Razzien auf Schwulenlokalen, so auch am 28. Juni 1969 in New York City, dem Beginn der Unruhen. Auf Grund der Beerdigung, der in der LGBTQIA+ Community hoch geschätzten Schauspielerin Judy Garland, befanden sich besonders viele Schwule in der Stadt. Diesen Anlass nahm die New Yorker Polizei für eine erneute Razzia in der Bar „Stonewall Inn“. Doch die Gäste der Bar ließen sich diese erneute Razzia nicht gefallen und vertrieben die Polizisten mit Gewalt aus dem Lokal. Die folgenden Ereignisse führten zu einer Solidarisierung im Schwulenviertel New Yorks, die sich erst nach fünf Tagen wieder beruhigte. Ein Jahr nach den Ereignissen im Stonewall Inn, kam es zur ersten Gay Pride Parade in verschiedenen Städten der USA, die bis heute noch Bestand haben.

Und wofür steht die Regenbogenflagge?
Die Regenbogenflagge ist seit den ersten Gay Pride Paraden zu einem Symbol der Vielfalt geworden. Die unterschiedlichen Farben der Flagge haben auch alle eine Bedeutung, die den Stolz der Community in diesen Bereichen zum Ausdruck bringen soll. Die Farben haben dabei folgende Bedeutungen:

Seit dem ersten Einsatz der Regenbogenflagge sind natürlich nach und nach Farben und Symbole dazu gekommen, die für weitere Bedeutungen stehen, doch bis heute ist die klassische Regenbogenflagge das verbreitetste Motiv der Bewegung. Inzwischen gibt es auch für die verschiedenen sexuellen Ausrichtungen eigene Flaggen mit individuellen Farbgebungen und Bedeutungen, doch jede einzelne hier aufzulisten und zu nennen würde leider den Rahmen sprengen.

Damit Sie  einen guten Überblick erhalten, möchten wir Ihnen im folgenden noch einige Begrifflichkeit der LGBTQIA+ Community erklären:
Natürlich sind dies wie nicht alle Begrifflichkeit, doch zur Erklärung dieses Artikels sind es die wichtigsten.

• LGBTQIA+
  LGBTQIA+ ist die Abkürzung für Lesibian (lesbisch), Gay (schwul), Bi (bisexuell), Trans (transsexuell), queer, intersexuell, asexuell und mit dem + werden weitere Geschlechtsidentitäten und sexuelle Ausrichtungen eingebunden.
  
  
• Bisexuell
  Menschen die sich als bisexuell identifizieren fühlen sich zu mehr als einem Geschlecht hingezogen.
  
  
• Pansexuell
  Menschen die sich als pansexuell identifizieren fühlen sich einem Menschen unabhängig dessen Geschlechts hingezogen. Das Geschlecht des Partners ist völlig unerheblich.
  
  
• Transsexuell
  Transsexuelle Menschen identifizieren sich nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht. Sie fühlen sich „im falschen Körper“ geboren und können das zugewiesene Geschlecht nur mühsam und über Jahre hinweg durch Hormontherapien und Operationen ändern. Begriffe wie Transfrau oder Transmann können daher auch ablehnend empfunden werden.
  
  
• Intersexuell
  Intersexuelle Menschen werden mit der biologischen Besonderheit geboren, dass sie nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuzuordnen sind.
  
  
• Asexuell
  Menschen die sich als asexuell identifizieren haben wenig bis kein sexuelles Bedürfnis.
  
  
• Queer
  Für den Begriff queer gibt es keine genaue Definition, es ist vielmehr eine Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht heterosexuell sind.
  
  
• Non-Binär
  Nicht-binäre Menschen identifizieren sich nicht ausschließlich männlich oder weiblich und lehnen zum Teil auch klassische Pronomen wie Er und Sie ab.
  
  
• Ally
  Ally kommt aus dem Englischen und bedeutet Verbündeter. Als Allys werden heterosexuelle Menschen bezeichnet, die sich für die LGBTQIA+ Bewegungen einsetzen.
  
  
• DRAG
  DRAG steht für „dressed as girl“ und ist eine Kunstform der LGBTQIA+ Community. Man unterscheidet hierbei den Dragking und die Dragqueen. Dragkings sind vorwiegend Frauen die sich als Männer kleiden und Dragqueens sind vorwiegend Männer die sich als Frauen kleiden. Der Sinn dieser Kunstform ist es humoristisch auf gesellschaftliche Probleme hinzuweisen. Bekannte Dragqueens sind z.B. Olivia Jones, Lilo Wanders oder RuPaul.